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Interview: Norbert Pateisky (AKH Wien)
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Station:ORANGE 94.0
Series:netwatcher
Title:Interview: Norbert Pateisky (AKH Wien)
Alternative title:Norbert Pateisky, Frauenarzt im AKH u. Mitglied der Forschungsgruppe von Riskmanagment
Episode title:Von den ärztlichen digitalen Kunstfehlern in der heutigen Schulmedizin
Language:German
Abstract:Technologie bringt massive Änderungen für den Gesundheitsbereich - "Lieber ein gläserner Patient als ein toter Patient" - Mündige Bürger verschärfen Wettbewerb unter Gesundheitsdienstleistern - E-Card sorgt für Infrastrukturschub bei Ärzten BILD zu OTS - Bei der E-Business-Community der APA im Haus der Musik diskutierten v.l.n.r.: Thomas Stern (Moderator/Braintrust), Norbert Olsacher (InterComponentWare AG), Norbert Pateisky (Universitäts-Frauenklinik Wien), Ernst Havlicek (NextiraOne), Christoph Heimerl (Hewlett-Packard), Gerhard Holler (Österreichische Ärztekammer) und Manfred Rieser (Telekom Austria). OBS0007 5 WI 0056 28.Apr 06 BILD zu OTS - Bei der E-Business-Community der APA im Haus der Musik diskutierten v.l.n.r.: Thomas Stern (Moderator/Braintrust), Norbert Olsacher (InterComponentWare AG), Norbert Pateisky (Universitäts-Frauenklinik Wien), Ernst Havlicek (NextiraOne), Christoph Heimerl (Hewlett-Packard), Gerhard Holler (Österreichische Ärztekammer) und Manfred Rieser (Telekom Austria). Fotograf: APA-Webpic Fotocredit: APA-Webpic Ort: Wien / Österreich Originalgröße: 447kb bei 2272x2272 Pixel Download Hi-ResDownload Hi-ResBild-Info ausblenden Wien (OTS) - Eben erst ist der Krankenschein durch die E-Card ersetzt worden. Jetzt stellen elektronischer Krankenakt, Dokumentationssysteme und Datenaustausch sowie Telemedizin die Ärzte vor neue Herausforderungen. Welche Chancen und Risiken sich dadurch ergeben und welche Rolle die Patienten dabei spielen, haben Experten im Rahmen der APA-E-Business-Community gestern, Donnerstag, Abend in Wien unter die Lupe genommen. "Informationstechnologie leistet einen wesentlichen Beitrag zum medizinischen Erfolg. Allerdings muss gelernt werden, wie man IT einsetzt, damit sie Leistung und Sicherheit steigert und nicht selbst zur Gefahr wird", erklärte Norbert Pateisky, Leiter der Abteilung für Risikomanagement und Patientensicherheit an der Uni-Frauenklinik Wien. "Es gibt weder fehlerfreie Software noch fehlerfreie Menschen. Und das ist nicht gerade beruhigend. Aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass 80 Prozent aller ’Versager’ auf die so genannten ’Nontechnical Skills’ - in erster Linie Schwächen in Kommunikation und Teamarbeit - zurückzuführen sind", so Pateisky. Auslöser für Pannen sei vor allem die Arbeitssituation: Steile Hierarchien würden dazu führen, dass sicherheitsrelevante Informationen nicht weitergeleitet werden, zusätzlich steigere Stress die Fehlerfrequenz dramatisch. Als "segensreich" empfindet der Experte beispielsweise anonyme Fehlermeldesysteme. "Elektronische Krankenakten, computerbasierte Medikationssysteme, Telemedizin und automatisierte Warnsysteme sind nur ein kleiner Ausschnitt der Möglichkeiten, die uns die IT bietet", strich Pateisky hervor. Pannen bei Medikation reduzierbar Der Einsatz von Computern würde die Zahl der Zwischenfälle bei der Medikation um 60 bis 80 Prozent reduzieren, ist der Mediziner überzeugt. Probleme gebe es aktuell vor allem durch die Ähnlichkeit der Medikamenten-Namen, die geringen äußerlichen Unterschiede und die teilweise unleserliche Handschrift der Ärzte. Datenschutzrechtliche Aspekte bereiten Pateisky kein Kopfzerbrechen: "Ich bin lieber ein gläserner Patient als ein toter Patient. Da ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig." "Manchmal hat man das Gefühl, dass die Angst der Ärzte, gläsern zu sein, größer ist als die der Patienten", erklärte Norbert Olsacher von der InterComponentWare AG, die sich auf Telematik-Lösungen für den Gesundheitsbereich spezialisiert hat. "Von Transparenz haben aber alle was: Ärzte, Patienten und mittelfristig auch die Krankenkassen. In wenigen Jahren werden alle Patienten eine persönliche digitale Krankenakte haben und entscheiden können, wer Zugriff hat und wer nicht", ist Olsacher überzeugt. Besonders die nordischen Länder, die schon seit längerer Zeit E-Health pushen und ein offeneres Verhältnis zum Datenschutz haben, seien in diesem Bereich Vorreiter in Europa. Als Beispiele für erfolgreiche Telematik-Anwendungen nennt der Experte die Überwachung von herzinsuffizienten Patienten, Präventionsprogramme oder Altenüberwachung. "Damit sich diese Anwendungen durchsetzen können, müssen sie sehr einfach bedienbar sein, ohne die Benützung eines Computers funktionieren und einen hohen Serviceanteil besitzen", sagte Olsacher. Internet und Co. versüßen Aufenthalt "Informationstechnologie kann aber auch einfach dazu beitragen, den Aufenthalt im Krankenhaus angenehmer zu gestalten", brachte Ernst Havlicek von NextiraOne einen weiteren Aspekt in die Diskussion ein. Patienten würden die Nutzung persönlicher Kommunikationsdienste (TV, Radio, Telefon, Internet) sehr zu schätzen wissen. Von großer Bedeutung sei dabei die Einbindung des Pflegepersonals, "denn die müssen den Patienten die Funktionsweise erklären können". Optimale Kommunikationsabläufe würden in der komplexen Struktur eines Krankenhauses die Basis für einen reibungslosen Betrieb bilden. "Gerade im Gesundheitswesen müssen sich die Einrichtungen auf ihr Kerngeschäft - die bestmögliche Betreuung der Patienten - konzentrieren können", so Havlicek. "Informationstechnologie erhöht die Chancen für eine langfristig leistbare und persönlich angepasste Gesundheitsversorgung, die sich wesentlich mehr auf Gesundheitsförderung als auf das Reparieren von Krankheiten stützt", gab sich auch Christoph Heimerl von Hewlett-Packard (HP) überzeugt. Dazu sei ein geregelter Zugang zu persönlich relevanten Informationen nötig. "Der Patient muss stärker eingebunden und in seiner Selbstverantwortung gestärkt werden, bei der notwendigerweise verteilten Informationslandschaft ist Vernetzung die einzige Möglichkeit", so Heimerl. Ein kombiniertes 3-Stufen Konzept könnte ein Gesundheitsportal mit den persönlichen medizinischen Daten, ein telefonisch und per E-Mail erreichbares Servicecenter für komplexere Informationen und den zielgerichteten Arzteinsatz umfassen. Schärferer Wettbewerb durch mündige Patienten Die Entwicklung zum mündigen Patienten werde auch zu einem schärferen Wettbewerb - beispielsweise unter den Krankenhäusern - führen, wo das Service an Bedeutung gewinnt, sagte Manfred Rieser von der Telekom Austria. "Im Krankenhaus ist eine Administration und Personal vorhanden, aber wie geht der praktische Arzt in seiner Ordination mit dem Einsatz von Informationstechnologie um?", fragte Rieser. In rund einem Viertel der Wiener Ordinationen sei noch immer kein PC vorhanden. Durch die Einführung der E-Card sieht der Experte aber einen großen Fortschritt: "Rund 12.000 Ärzte haben wir mit einem Breitbandanschluss versorgt. Wenn erst mal die Infrastruktur vorhanden ist, hat das ein enormes Zukunftspotenzial." Wegen "überspitzter" Datenschutzbedenken sei dieses Potenzial aber noch lange nicht ausgeschöpft. "Risikodaten werden früher oder später auf der E-Card drauf sein", sagte Rieser. "Ohne Foto ist es aufgrund der Verwechslungsgefahr zu riskant, medizinische Daten auf der E-Card zu speichern", bremste Gerhard Holler von der Österreichischen Ärztekammer die Erwartungen. Inzwischen seien neun Millionen E-Cards verschickt worden, bei einer Einwohnerzahl von acht Millionen. "Also wurde bereits eine Million Karten ausgetauscht, weil sie beispielsweise verloren gegangen sind. Die Daten sind dann futsch", erklärte Holler. Zugriff auf medizinische Daten unabdingbar Bei der "PC-Durchseuchungsrate" (O-Ton) nahm Holler die Ärzte in Schutz: "Es gibt einzelne weiße Flecken in Wien, ansonsten haben wir eine Verbreitung von 90 Prozent. Wir können uns zwar darauf nicht ausruhen, aber es ist schon viel geschehen." Unbestritten sei, dass für eine qualitätsvolle ärztliche Versorgung das Vorhandensein von medizinischen Daten am Ort und zum Zeitpunkt der aktuellen medizinischen Behandlung eine unabdingbare Voraussetzung darstellt. Auch in Österreich habe man darüber nachgedacht, alle Informationen in einer großen Datenbank zu sammeln. Inzwischen würden vernetzte, dezentrale Inseln favorisiert. "Früher war - zumindest am Land - der Arzt die Informationsdrehscheibe. Aufgrund der gestiegenen Mobilität brauchen wir jetzt aber neue Lösungen", so Holler. "Geben sie uns die Chance, die sie Sportlern und Musikern geben, nämlich zu trainieren. Wer immer spielen muss, kann nicht trainieren", appellierte Risikomanager Pateisky abschließend. Die Partner-Unternehmen der E-Business-Community sind: - Capgemini Consulting Österreich AG http://www.at.capgemini.com - derStandard.at http://www.derStandard.at - Direct Marketing Verband Österreich http://www.dmvoe.at - ECAustria http://ecaustria.at - Gentics Net.Solutions http://www.gentics.com - Hewlett Packard http://www.hp.com/at - IT Solution GmbH http://www.itsolution.at - Kapsch CarrierCom AG http://www.kapsch.net - Microsoft Österreich http://www.microsoft.com/austria - NextiraOne http://www.nextiraone.at - T-Mobile Austria http://t-mobile.at - Wirtschaftskammer Österreich http://wko.at - APA-MultiMedia http://multimedia.apa.at Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service, sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at Rückfragehinweis: E-Business-Community Barbara Rauchwarter Tel.: +43/1/360 60-5700 mailto:ebc@apa.at quelle: http://www.ots.at/presseaussendung.php?ch=technologie&schluessel=OTS_20060428_OTS0228&ex=1
Keywords:"IT goes Health Care" - Technologie ver�ndert die Welt der Medizin, Interview: Norbert Pateisky (AKH Wien), Other
Genre:Interview
Topics:
Healing and Medicine
Human Practices and Social Issues
Sciences and Technologies
Temporal coverage:2006-04-28
Spatial coverage:weltweit
Production date:2006-05-23
Broadcast date:2006-04-29 13:00:00+02
Entry date:2006-05-23
Last modification:2006-05-23

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For the whole programme CC V2.0 AT 2006 Radio Netwatcher

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